Kaffee Statistik 2013

 

„Der Kaffeekonsum ist weiterhin stabil auf hohem Niveau, die Segmente im Kaffeemarkt verschieben sich“, so Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 tranken die Bundesbürger in Deutschland durchschnittlich 140 Liter Wasser sowie 107 Liter Bier pro Kopf.

Insgesamt wurden im Jahr 2013 in Deutschland 447.770 Tonnen Röstkaffee und 19.890 Tonnen löslicher Kaffee abgesetzt. Dies entspricht einer Menge von 584.560 Tonnen Rohkaffee und beläuft sich auf ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr (584.950 Tonnen in 2012*). Im Lebensmitteleinzelhandel wurden 382.100 Tonnen Röstkaffee verkauft, 65.670 Tonnen außer Haus.

Röstkaffeesegmente im Lebensmitteleinzelhandel
Röstkaffee wird zu größten Teilen im Lebensmitteleinzelhandel erworben. Dies beinhaltet die Segmente „Ganze Bohne“, Einzelportionen sowie klassischen Röstkaffee.

Segment „Ganze Bohne“ weiterhin stark gefragt
Ganze Bohnen (Espresso und Caffè Crema) haben erneut einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.
Insgesamt wurden 62.200 Tonnen des Segments „Ganze Bohne“ im Jahr 2013 für den Konsum zu Hause abgesetzt.
Dies entspricht einem Wachstum von rund acht Prozent verglichen zum Vorjahr (57.600 Tonnen in 2012*).
„Espresso und Caffè Crema sind weiterhin stark gefragt. Ganze Bohnen werden vorrangig in Vollautomaten eingesetzt und sind die Grundlage für die sehr beliebten Kaffeespezialitäten wie Cappuccino und Latte Macchiato“, so Holger Preibisch.
„Neben dem besonderen Geschmack der frisch gemahlenen Bohnen macht die Zubereitung auch Spaß: Immer mehr Konsumenten probieren mittlerweile auch für den Haushalt geeignete Espressomaschinen mit Siebträger aus und fühlen sich so zu Hause wie ein richtiger Barista.“

Markt für Einzelportionen wächst weiter
„Viele Konsumenten möchten ihren Kaffee schnell, einfach und portionsgerecht zubereiten, daher hält der große Wachstumstrend bei Pad- und Kapselsystemen weiter an“, sagt Preibisch. Der Absatz von Einzelportionen belief sich 2013 auf 44.900 Tonnen, davon waren 32.200 Tonnen Pads und 12.700 Tonnen Kapseln. Im vergangenen Jahr
2013 konnte vor allem der Absatz von Kapseln erneut deutlich gesteigert werden. Das Kapselsegment ist um weitere 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen (10.000 Tonnen im Jahr 2012).

Klassischer Röstkaffee bleibt Spitzenreiter
„Filterkaffee ist Trendgetränk und Klassiker in einem“, so Preibisch. 72 Prozent des zu Hause konsumierten Kaffees werden als Filterkaffee aufgebrüht. Insgesamt wurden im Jahr 2013 275.000 Tonnen klassischer Röstkaffee im Lebensmitteleinzelhandel verkauft.

Viele Konsumenten lieben löslichen Kaffee
Löslicher Kaffee und lösliche Kaffeemixgetränke sind weiterhin eine beliebte Zubereitungsart. Im Jahr 2013 wurden 12.850 Tonnen purer löslicher Kaffee zu Hause konsumiert; dies entspricht einem Plus von rund einem halben Prozent.
Weitere 7.040 Tonnen purer löslicher Kaffee wurden in löslichen Kaffeemixgetränken verwendet oder unterwegs verzehrt.

Jede vierte Tasse wird außer Haus getrunken
Im Jahr 2013 wurden 65.670 Tonnen Röstkaffee außer Haus in der Gastronomie, in Restaurants, Coffeeshops und Coffeebars verkauft. Hinzu kommt Kaffee, der im Lebensmitteleinzelhandel gekauft wurde, aber beispielsweise auf der Arbeit konsumiert wurde. Preibisch: „Wir schätzen, dass rund jede vierte Tasse außer Haus getrunken wird.“

Nachhaltigkeit bleibt wichtig
Zahlreiche Kaffeeunternehmen engagieren sich seit Jahren für Nachhaltigkeit im Kaffeesektor. Viele haben sich dazu verpflichtet, innerhalb der nächsten Jahre einen Großteil oder ihre gesamte Kaffeeproduktion auf nachhaltige Ware umzustellen. Der Marktanteil von nachhaltigen Kaffees, die ein Zertifikat oder Siegel tragen (einschließlich Bio-Kaffees), lag im Jahr 2013 bei vier Prozent und somit auf Vorjahresniveau. „Trotz immer breiterer Angebote greift der Konsument aus Preisgründen eher zum konventionellen Kaffee. So bleibt zertifizierter Kaffee eine Nische, birgt aber weiterhin großes Wachstumspotenzial“, so Holger Preibisch.

*Die Daten für das Jahr 2013 wurden mit der Datenbasis des Statistischen Bundesamtes zu Produktion, Im- und Export von Kaffee sowie mit dem
Kaffeesteueraufkommen abgeglichen und für 2012 rückwirkend korrigiert.

DNA der Arabica-Kaffeebohne

Die rein italienische Studie wurde an den Universitäten Padua und Triest sowie dem Institut für Angewandte Genforschung Udine unter der Leitung von Professor Giorgio Graziosi der DNA Analytica Srl, einem Ableger der Universität Triest, durchgeführt. Sie ist ein großartiges Beispiel für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen zwei weltweit erfolgreichen Kaffeeröstern ebenso wie zwischen der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor.

Im Rahmen des Projekts zur Sequenzierung des Arabica-Genoms konnten Wissenschaftler die genetische Basis dieser Kaffeesorte, die 70% des weltweit produzierten Kaffees liefert, erstmals entschlüsseln und ihre Ergebnisse mit Blick auf eine mögliche Anwendung in Landwirtschaft und Industrie systematisch ordnen.

„In diesem ehrgeizigen Forschungsprojekt ist es uns gelungen, erstmals einen tetraploiden Organismus mit einer DNA, die doppelt so lang ist wie die der Robusta-Pflanze, zu sequenzieren und zu rekonstruieren“, erklärt Professor Graziosi. „Zu den größten Herausforderungen gehörte die Unterscheidung der Sequenzen der Vorläufergenome Coffea canephora und Coffea eugenioides, die sich extrem ähnlich sind. Diese Besonderheit machte die Rekonstruktion des Arabica-Genoms noch komplexer, so dass wir nun umso zufriedener mit den guten Resultaten sind, die wir durch die Sequenzierung verschiedener Genbibliotheken erzielt haben. Dies ist ein wichtiges Ergebnis für die weitere wissenschaftliche Arbeit im Bereich des Kaffees.“

„Dies ist eine Zeit der positiven Entwicklungen für den Kaffee und seine drei wichtigsten Vorzüge: Genuss, Gesundheit und Nachhaltigkeit“, bemerkt Andrea Illy, Präsident und CEO von illycaffè und Vorsitzender des International Coffee Organization’s Promotion and Market Development Committee. „Dennoch müssen wir uns schon heute auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten: Die Steigerung der Produktion bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität sowie die Förderung der Artenvielfalt und Milderung der Negativeffekte einer globalen Klimaerwärmung. Die nun von uns vorgestellten Forschungsergebnisse sind unverzichtbar und nützlich für alle Akteure in der Lieferkette. Wir fühlen uns sehr geehrt, diese wichtige Reise die Zukunft des Kaffees betreffend gemeinsam mit einem Partner wie Lavazza und Italiens renommiertesten Forschungszentren und Universitäten unternehmen zu dürfen.“

„Wir sind stolz, dass wir einen Beitrag zu diesem wichtigen Forschungsprojekt leisten konnten, in dessen Rahmen es einem rein italienischen Team gelungen ist, die DNA dieses weltweiten Symbols für die italienische Lebensart zu entschlüsseln. Wir hoffen, dass durch Anstoßeffekte zukünftig alle Ebenen der Lieferkette im Kaffeemarkt einen praktischen Nutzen aus den Ergebnissen ziehen werden“, kommentiert Giuseppe Lavazza, Vice President von Lavazza und Vorsitzender der Initiative for Coffee & Climate – International Coffee Partners. „Die Sequenzierung des Kaffee-Genoms versetzt uns in die Lage, die Pflanze zu ‚lesen‘ und ihre Ursprünge genau zu bestimmen sowie z.B. jene Gene zu identifizieren, die den Kaffee widerstandsfähig gegen Krankheiten und Infektionen machen: Mit diesem Wissen werden wir Kaffeeliebhabern eine Qualität liefern können, die auf objektiven Kriterien basiert. Dies ist schon immer eines unserer wichtigsten Ziele gewesen und hierauf wird sich unsere Forschungsarbeit in Zukunft noch mehr konzentrieren.“

Die Sequenzierung des Arabica-Genoms eröffnet Möglichkeiten zur deutlichen Optimierung von Anbaumethoden und generell zur Steigerung der Produktivität des Kaffeeanbaus. So wird es zum Beispiel möglich sein, den Reifungsprozess zu synchronisieren und die Gene zu bestimmen, die für die Widerstandskraft der Pflanze gegen Krankheiten und Infektionen verantwortlich sind sowie Plantagen an ungünstige Klima- und Bodenbedingungen anzupassen.

Mit den Ergebnissen dieses Forschungsprojekts leistet Italien, das allgemein als Heimat des Kaffees gilt, einen Beitrag zu weltweiten Effizienzsteigerungen in der Branche und stellt einmal mehr seine Zukunfts- und Innovationsfähigkeit unter Beweis.
Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die Forschungsergebnisse deutlich positive Auswirkungen sowohl auf die Kaffeebranche selbst als auch auf die mit ihr verbundenen Wirtschaftszweige haben werden, die gemeinsam allein in den Anbauländern für 26 Millionen Familien die Lebensgrundlage bilden (Quelle: ICO). 1.4.2014

Buchtipp: »Kaffee Inspirationen«

für Kaffee, rund 70 exklusive Rezepte. Neben zeitlosen Klassikern und heißen und kalten Kaffeegetränken sind darunter auch ausgefallene Cocktail-Kreationen wie »Coffee Mojito« oder »Wodka Espresso«. Die »Università del caffè« bildet seit 2002 die Kaffee-Experten der Zukunft aus und entwickelt innovative und kreative Rezepte rund um den beliebten Wachmacher. Auf 192 Seiten und 110 hochwertigen Abbildungen zeigt »Kaffee Inspirationen« mit vielen praktischen Erläuterungen, wie Kaffeetrinker ihre Tasse auch einmal anders genießen können.

Das Buch ist in einer dekorativen Box über www.verlagshaus.de, im illy e-shop und im Buchhandel erhältlich. Der Preis beträgt 14,99 Euro.
ISBN: 978-88-6312-170-4.

Fair Kaffee trinken

weiß Till Robert, Geschäftsführer der Zuiano Coffee GmbH in Bremen, Hersteller für Nespresso®-kompatible Kaffeekapseln. Welche Umweltsiegel im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit im Fokus stehen, erklärt der Experte im Folgenden.

Trinken ohne Reue
Generell sollen nachhaltige Produkte soziale und ökologische Standards bei Anbau, Produktion sowie Vertrieb gewährleisten. Seit 1992 kennzeichnet das sogenannte Fairtrade-Siegel entsprechende Güter in Deutschland sowie Österreich. „Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl anderer Initiativen, deren Siegel jeweils unterschiedliche Ausprägungen von Nachhaltigkeit ausdrücken“, betont der Kaffeeexperte. Als TÜV aller Ökoprodukte agiert beispielsweise das Bio-Siegel, welches ausschließlich Produkte tragen dürfen, die aus kontrolliertem biologischem Anbau stammen. Mit dem Aufdruck UTZ kennzeichnen Hersteller nachhaltig angebaute Agrarerzeugnisse von Landwirten, denen ein bestimmter Verhaltenskodex vorgegeben ist. Das Rainforest-Zeichen garantiert Verbrauchern, dass die verwendeten Zutaten umweltfreundlich und aus sozial verantwortungsvollem Anbau stammen. Wer also beim Kaffee auf Nachhaltigkeit setzt, der sollte aufmerksam auf diese Zertifikate achten.

Genuss statt Frust
Kaffeebohnen stellen ein Roh- und kein Endprodukt wie beispielsweise Tee dar. Wer denkt, dass mit dem Anbau der Bohne der Produktionsprozess beendet sei, liegt daher falsch. Auch die Weiterverarbeitung des Rohmaterials sollte umwelt- und vor allem produktschonend sein. Daher liegt ein weiterer Fokus auf dem Röstverfahren. Viele Großunternehmen greifen hier auf die schnelle Schockröstung zurück, bei der Bohnen für kurze Zeit unter extremer Hitze stehen und ihr Aroma nicht zur vollen Entfaltung kommt. Schonender lassen sich Bohnen bei der sogenannten Trommelröstung zubereiten. Hier entfalten sie innerhalb von 20 bis 25 Minuten ihr volles Aroma, ohne dass Bitterstoffe oder unangenehme Säure entstehen. „Kaffeetrinker, die auf Nespresso®-kompatible Kaffeekapseln aus Trommelröstung zurückgreifen, trinken also definitiv genussvoller. Wer auf Anbau und Weiterverarbeitungsweise von Produkten achtet, geht sicher, nachhaltigen Kaffee mit Geschmack zu genießen“, ergänzt Till Robert.
www.zuiano.com

INTERNORGA mit mehr als 70 Kaffee-Aussteller – Trends und Neuheiten

Und das mit gutem Grund: Mit einem stabilen Gesamtverbrauch von fast 150 Litern im Jahr bleibt Kaffee die unangefochtene Nummer 1 auf der Getränkeliste der Deutschen. Gut für Wirte und Gastgeber: Jede vierte in Deutschland konsumierte Tasse Kaffee wird außerhalb der eigenen vier Wände getrunken.
 
INTERNORGA ist Treffpunkt der europäischen Kaffeeszene
„Im März zur INTERNORGA ist das Who-is-Who der Kaffeebranche in der Hansestadt vertreten. Die große Anzahl der Kaffee-Aussteller unterstreicht die immense Marktbedeutung und das stabil hohe Potenzial dieser Produktgruppe – vom Single-Serve-Konzept bis zur Siebträger-Maschine und zum Kaffee-Vollautomaten, vom Schümli bis zur besonderen Spezialität ist alles dabei“, sagt Claudia Johannsen, Projektleiterin der INTERNORGA. Die Schlagwörter der Branche sind: Qualität vor Quantität, transparenter Handel, zertifizierte Herkunft und aufmerksame Zubereitung. Das Angebot reicht vom hochwertigen Röstkaffee von Tchibo, Heimbs, Blasercafé und vielen anderen ambitionierten Röstern über original italienische Macchine da caffè-Modelle, zum Beispiel von Cimbali oder Unic, bis hin zu vielseitigen Vollautomaten von JURA oder WMF. „Wir werden auf der INTERNORGA 2014 Neuheiten in allen Segmenten präsentieren“, verrät auch Frank Hilgenberg, Geschäftsführer Marketing bei J.J.Darboven. „Von Sortimentsergänzungen bis hin zu neuen Markenwelten wird es in den Bereichen Kaffee, Tee und Trinkschokolade viel zu entdecken geben. Insgesamt sehen wir in allen drei Segmenten Wachstumspotentiale.“
 
Kaffee als stabiler Umsatzbringer
Der Kaffeeboom hält an, da sind sich die Experten einig. „Unsere Kunden haben 2013 so viel Kaffee geordert wie nie zuvor“, berichtet Ralf D. Gnewkow, Bereichsleiter Vertrieb und Technischer Kundendienst Mitteleuropa, Mitglied der Geschäftsleitung Melitta SystemService. „Gefragt ist unser breites Sortiment exklusiver Gastronomiekaffees sowie mehr denn je unser Bio- und Fairtrade-zertifiziertes Sortiment. Und der Trend geht weiterhin in Richtung Qualität. Die Gäste haben einen hohen Anspruch an das Kaffeeangebot. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns ganz besonders auf die INTERNORGA. Wir laden auf unseren neuen Stand ein und präsentieren dort unter anderem unseren neu entwickelten Kaffeevollautomaten Melitta Cafina XT 6.“ Die Praxis zeigt: Kaffee ist ein stabiler Umsatzbringer für jede F&B-Abteilung – unabhängig von Unternehmensgröße, Umsatzvolumen und Zielgruppe. Die „Großen“ schreiben ihre Erfolgsgeschichten fort: So hatte Starbucks 2013 das beste Geschäftsjahr in seiner 42-jährigen Geschichte und Aral ist mit 80.000 Kaffees pro Tag Deutschlands größter Coffee-to-go-Anbieter. Die „Kleinen“ wiederum punkten mit Liebe zum Detail: Micro-Röstereien liefern individuelle Röstungen für aromatischen Filterkaffee aus der AeroPress, und ausgesuchte Kaffeesorten mit konkreter Herkunftsbezeichnung boomen.
Trends 2014
Wer sich und seinen Kaffee gewinnbringend in Szene setzen will, braucht künftig Klassiker in der Tasse ebenso sehr wie Neues auf der Kaffeekarte. Hot News gibt es genug. Die Zeiten von „Draußen nur Kännchen“ sind vorbei, Qualität in der Tasse wird angemessen bezahlt. Mit einem schlichten Caffè Crema allein füllt sich die Kaffeebar allerdings noch lange nicht, so wird fleißig getoppt, gemixed und geeist. Espresso-Shot, cooler Cocktail oder Cupping-Aktion – kein anderes Getränk ist so wandelbar und gleichzeitig so klassisch und en vogue wie Kaffee. Für die Freiluftsaison 2014 beispielsweise dürfte der angesagte Cold Brew Coffee-Trend aus den USA mit dem Drip-Konzept aus extrahiertem Kaffee und Eiswürfeln spannend bleiben. Mehr dazu, wertvolle Tipps und überzeugende Konzepte rund um den modernen Alltime-Klassiker Kaffee gibt es auf der INTERNORGA 2014 in Hamburg in Hülle und Fülle.

TEST: Welche Kaffeemaschine ist besser?

Der Anschaffungspreis der mit „gut“ bewerteten Kapselgeräte liegt zwischen 120 Euro (Krups) und 180 Euro (Turmix). „Gute“ Kaffeemaschinen für Pads gibt es ab 90 Euro.

Rund 70 Euro für ein Kilo Kaffee
Beurteilt man ausschließlich den Geschmack, so sind Padmaschinen und Kapselgeräte nur schwer miteinander zu vergleichen. Der Espresso aus den meisten Kapselgeräten ist stark und eher bitter. Kaffee aus Padmaschinen dagegen rinnt mit weniger Druck aus der Maschine und wird mit deutlich mehr Wasser aufgebrüht. Das Ergebnis entspricht in etwa traditionellem Filterkaffee.

Beim direkten Preisvergleich dagegen sieht die Sache anders aus: Hier haben Padmaschinen klar die Nase vorn. Eine Tasse, gebrüht aus einem Standardbeutel von Senseo, kostet beispielsweise 21 Cent – das macht rund 26 Euro pro Kilo Kaffee. Fans der Kapselsysteme von Nespresso dagegen müssen für die gleiche Menge rund 70 Euro zahlen. Noch teurer sind die Kaffeekapseln der Hersteller Starbucks und illy.

Kapseln aus Plastik oder Aluminium – energieintensive Herstellung
Der Umweltschutz ist ein weiterer Punkt, der eher für Pads als für Kapseln spricht. Erstere bestehen aus Zellstoff und sind kompostierbar. Die meisten Kapseln werden dagegen aus Plastik gefertigt und sind zudem oft noch einzeln in Folie verpackt. Nespresso wiederum verkauft Hülsen aus Aluminium, für deren Herstellung viel Energie benötigt wird. Padsysteme sind damit im Vergleich tendenziell umweltfreundlicher.
SERVICE: Den ausführlichen Test zu Kaffeemaschinen gibt es unter www.konsument.at sowie ab 21.11. in der Dezemberausgabe der Zeitschrift KONSUMENT.

Kaffeemaschinen 2013

Spannende Ergebnisse liefert eine Kundenbefragung des Deutschen Instituts für Service-Qualität.

Deutschlands Kaffeetrinkern schmeckt es: Rund 84 Prozent der Befragten sind mit dem Kaffeegeschmack ihrer bewerteten Maschine eher oder sehr zufrieden. Acht von 15 Gerätemarken erzielten in diesem Punkt sogar das Qualitätsurteil „sehr gut“, die anderen Anbieter ein „gut“. Dabei lag Melitta mit einem Anteil zufriedener Kunden von rund 96 Prozent vorn. Doch nicht das Geschmackserlebnis ist der häufigste Grund bei der Kaufentscheidung. Überraschenderweise gibt das Design den entscheidenden Impuls. Erst auf den Plätzen folgen Aspekte wie Geschmack, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, günstiger Preis und einfache Bedienbarkeit.

Im Gesamturteil erreichten die 15 bewerteten Hersteller insgesamt ein gutes Ergebnis; vier Marken erzielten sogar das Urteil „sehr gut“. So gab es etwa bei der Produktqualität der Kaffeemaschinen aus Kundensicht wenig zu beanstanden: Das Ergebnis mit fünf Mal dem Qualitätsurteil „sehr gut“ und zehn Mal „gut“ spricht eine deutliche Sprache. Und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis der Geräte stellte knapp vier von fünf Verbrauchern zufrieden. Ähnlich hoch waren die Zufriedenheitswerte in den Bereichen Handhabung sowie Funktionen. Die Kunden stellten der Branche einzig mit den Services nach dem Kauf ein weniger gutes Zeugnis aus: Immerhin knapp 28 Prozent der Befragten waren mit den Garantiefristen oder dem möglichen Reparaturservice nicht oder nur teilweise zufrieden.

„Trotz des guten Gesamtergebnisses darf nicht verschwiegen werden, dass 16 Prozent der Kunden schon mal Ärger mit ihrer Kaffeemaschine hatten. Technische Störungen, Probleme bei der Zubereitung und die aufwändige Säuberung der Geräte waren die am häufigsten genannten Kritikpunkte“, führt Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität, aus. „Ein Imageproblem hat die Branche aber nicht – mit dem Markenimage waren schließlich rund 84 Prozent der Kunden eher oder sogar sehr zufrieden.“

Als „Beliebteste Kaffeemaschinen-Marke“ ging Bosch aus der Kundenbefragung hervor. Eine hohe Zufriedenheit erzielte der Anbieter insbesondere in den Punkten Produktqualität und positives Markenimage. Die breite Zustimmung drückte sich auch darin aus, dass alle befragten Bosch-Kunden angaben, die gleiche Kaffeemaschine wieder zu wählen. Die Plätze zwei und drei gingen an Tchibo beziehungsweise Miele, die ebenfalls im Gesamturteil Kundenzufriedenheit mit „sehr gut“ abschnitten.

An der Online-Kundenbefragung nahmen insgesamt 2.055 Personen teil, die in den letzten zwölf Monaten regelmäßig eine Kaffeemaschine oder einen Kaffeevollautomaten genutzt haben. Dabei konnten die Befragungsteilnehmer bis zu zwei verschiedene Gerätemarken bewerten. Im Mittelpunkt der Panel-Befragung standen die Kundenmeinungen zu den Bereichen Produktqualität, Preis-Leistungs-Verhältnis, Gewährleistungen nach dem Kauf, Image, Ärgernisse und Weiterempfehlung. Berücksichtigt wurden dabei alle Kaffeemaschinenmarken, zu denen sich jeweils mindestens 80 Kunden geäußert hatten. Dies traf auf 15 Hersteller beziehungsweise Marken zu. Quelle: Deutsches Institut für Service-Qualität

Skurriles aus der Welt des Kaffees

Till Robert, Geschäftsführer der Zuiano Coffee GmbH in Bremen, Hersteller für Nespresso-kompatible Kaffeekapseln, kennt die verbreiteten Meinungen und klärt über häufige Mythen auf.

„Mythos 1:“ Kaffee erhöht den Blutdruck
Kommt darauf an. Forscher der Harvard University in Boston wiesen nach, dass regelmäßiges Kaffeetrinken den Blutdruck langfristig nicht in die Höhe treibt. „Wenn überhaupt, zeigt sich der Genuss des Heißgetränks nur kurzfristig mit steigenden Werten“, weiß Till Robert. „Bei regelmäßigem Kaffeekonsum kommt ein erhöhter Blutdruck aufgrund des Gewöhnungseffektes nach zwei bis drei Wochen gar nicht mehr vor oder lässt zumindest nach.“ Herzkranke und Menschen mit dauerhaft hohem Blutdruck sollten einfach auf entkoffeinierte Sorten umsteigen, die erst gar keine erhöhten Werte begünstigen.
„Mythos 2:“ Es gibt Kaffee, der aus Fäkalien besteht
Skurril, aber wahr. Experten gewinnen den sogenannten Kopi Luwak, auch als Katzenkaffee bekannt, mithilfe der Zibetkatze. Bevorzugt isst dieser wieselähnliche Baumbewohner Kaffeefrüchte, von denen er ausschließlich das Fruchtfleisch verdaut – die Bohnen scheidet das Tier wieder aus. „Diese lassen sich dann wunderbar rösten und sind im Geschmack sehr vollmundig“, verrät Till Robert. Feinschmecker geben für den daraus entstehenden edlen Tropfen, von dem jährlich nur rund 230 Kilogramm hergestellt werden, übrigens bis zu 355 Euro pro Pfund aus.

„Mythos 3:“ Kaffeekapseln fehlt das Aroma
Ganz im Gegenteil, der Vorteil von Kapseln liegt sogar klar in der Aromafrische. Denn die luftdichte Kapsel, in der Kaffee auf solch kleinem Raum konserviert wird, macht ein Entweichen des Aromas unmöglich. Natürlich spielt auch das Herstellungsverfahren eine entscheidende Rolle. Hierbei wird besonders in großen Unternehmen auf Schockröstungen gesetzt. Zwar spart diese Methode Zeit, jedoch entsteht zugleich auch der oft säuerliche Geschmack, da die Bohne in der kurzen Zeit nicht vollständig verarbeitet wird. „Wir hingegen rösten mit klassischen Trommelröstmaschinen“, erklärt Till Robert. „In dieser Form einzigartig, kommen so alle Nuancen des Aromas in der Kaffeekapsel vollständig zur Entfaltung. Zugleich werden Bitterstoffe reduziert.“

„Mythos 4:“ Kaffee macht süchtig
Nein. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass es keine Abhängigkeit im Sinne einer Sucht gibt. Denn starke körperliche oder psychische Folgen wie durch Alkohol oder Drogen bleiben gänzlich aus. Zwar treten bei regelmäßigen Kaffeetrinkern hin und wieder Kopfschmerzen auf, wenn sie auf Koffein verzichten, aber diese verschwinden in der Regel auch so schnell wieder, wie sie gekommen sind.

Informationen unter www.zuiano.com

TEST Kaffeekapseln: So ein Müll!

Synonym für verschiedene Kapselsysteme: Die Nespresso-Machinen. Doch auch wenn es für George Clooney nur die eine gibt: Die Nespresso-Kapseln sind echte Müllmacher, die Firma betreibt Greenwashing..
Laut dem Deutschen Kaffeeverband wurden im vergangenen Jahr allein in Deutschland
10 000 Tonnen Kaffeekapseln für die verschiedenen Systeme produziert. Das sind zwei Milliarden Kapseln. Hintereinander gelegt, ergeben sie eine Strecke von 60 000 Kilometern – das reicht eineinhalb mal um die Erde.

Obwohl ein Teil der Kapseln nach Gebrauch recycelt wird, landet doch der große Rest im Müll.

Das ÖKO-TEST-Magazin hat bei den Herstellern auch erfragt, inwieweit für die Produktion der Kapseln und des Kaffees soziale und faire Standards eingehalten werden. Gerade die Kaffeeproduktion ist für Verbraucher mittlerweile ein Synonym für Ausbeutung, Unterdrückung und Kinderarbeit in den Anbauländern – und das wollen immer weniger Menschen hierzulande unterstützen. Doch nur fünf der 13 untersuchten Kaffeekapseln enthalten Kaffee, bei dessen Produktion die Hersteller bemüht sind, dass den Plantagenarbeitern der gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird und bestimmte Kernarbeitsnormen eingehalten werden.

Unrühmliches Beispiel dafür ist ausgerechnet Marktführer Nespresso: Auf Nespressopackungen steht das Nestlé-Label „ecolaboration AAA Sustainable Quality Programm“. Was die meisten Kaffeetrinker aber nicht wissen ist, dass es sich bei dem AAA-Programm um ein Stufen-Programm handelt. Das heißt: Das Label darf bereits verwendet werden, wenn ein Kaffeebauer nur die Mindestanforderungen erfüllt. Dazu gehört zum Beispiel nicht, dass auf Plantagen Mindestlöhne gezahlt werden und alle ILO-Kriterien eingehalten werden müssen. Nestlé selbst gibt an, dass man seit Ende Juni 2013 rund 80 Prozent des Kaffees durch das AAA-Programm beziehe. Wann es aber 100 Prozent sein werden und wie viel Kaffee der 80 Prozent nach dem höchsten AAA-Level produziert wurden, das bleibt unbeantwortet. Für ÖKO-TEST ein klarer Fall von Greenwashing.

Eine Alternative zu den Einweg-Kapseln sind Mehrwegkapseln. Im ÖKO-TEST waren zwei verschiedene  Produkte. Mit beiden ließ sich zwar problemlos Kaffee zu bereiten, doch nur eine Mehrwegkapsel überzeugte auch im Anwendungstest in der Maschine restlos.

Das ÖKO-TEST-Magazin Oktober 2013 gibt es seit dem 27. September 2013 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

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